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REZENSION

BELLETRISTIK

Fred Vargas: Der vierzehnte Stein, Aus dem Franzoesischen von Julia Schoch, Aufbau Verlag, Berlin 2005, 480 Seiten, 22,90 Euro

" Der vierzehnte Stein " ist Fred Vargas siebentes Buch beim Aufbau -Verlag. Im letzten Jahr erhielt die bekannte franzoesische Autorin den Krimipreis 2004. Man darf also gespannt auf den neuen Fall des Kommisars Jean-Babtiste Adamsberg, Chef der Mordbrigade im 13. Pariser Arrondissement, sein. Im neuesten Buch der franzoesischen Autorin holt den sympathischen Ermittler die Vergangenheit schmerzlich ein. Nach 30 Jahren wird eine Tote bei Strassbourg mit drei gleichen regelmaessigen Einstichen wie von einer Mistgabel, einem Dreizack, entdeckt. Adamsbergs Bruder wurde wegen eines Mordes gleicher Machart verfolgt und konnte untertauchen. Doch Adamsberg ist sich sicher, dass er den Moerder kennt. Allerdings ist der Verdaechtige der ehrenwerte Richter Fulgence, eine unantastbare, oeffentliche Person und ausserdem vor 16 Jahren verstorben. Der Diener der Staatsmacht konnte mit seinem Einfluss jeglichen Verdacht auf andere lenken und seine bisherigen neun Taten vertuschen. Es scheint als sei der Teufel wieder auferstanden. Der Kommissar stoesst bei seinen Ermittlungen auf das Unverstaendnis der Kollegen, doch kann er nicht anders und folgt seinem Gefuehl. Er weiss, der totgeglaubte Moerder ist wieder da. Allerdings muesste er nun ein hochbetagter Greis sein, voellig unfaehig Morde diesen Ausmasses auszufuehren. Der Kommissar trotzt allem Widerspruch seiner Behoerde und beginnt nach einem wohlhabenden, alten Mann zu fanden. Adamsberg und seine Kollegen reisen ehe sich der Kommissar noch mehr in Ungereimtheiten verstrickt zum geplanten DNA-Lehrgang ins kanadische Quebec. Adamsberg lernt dort das Pariser Maedchen Noella kennen, schlaeft mit ihr und stellt fest, dass er sie wie eine Klette nicht mehr loswerden wird. Doch dann im entscheidenden Moment der Abreise, ist sie nicht da. Sie wurde mit drei Stichen in den Unterleib ermordet. Exakt so, wie es schon die vorausgehenden Faelle gezeigt hatten. Adamsberg ereilt das gleich Schicksal wie sein Bruder. Er befindet sich in unmittelbarer Naehe des Tatortes, hat im nachhinein keine Ahnung, wie alles geschehen konnte und ist sich nicht sicher, ob nicht doch er die Bluttat begangen hat. Eine ausweglose Situation, zumal Adamsberg fuer seine kanadischen Kollegen der Hauptverdaechtige ist. Aber Adamsberg kann sich im Moment der Schwaeche unbedenklich auf seine Kollegen Danglard, der vor Flugangst nur so zittert und die wunderbare Violette Retancourt, die enorme Gewichte auf ihren Ruecken laden kann, verlassen. Auch Adamsbergs verschollener Bruder taucht auf. Der Silberstreif am Horinzont ist zwar noch lang nicht in Sicht, aber auf eine wirklich unglaublich ausgetueftelte Aufloesung des Falles kann sich jeder Leser freuen. Fred Vargas verfuehrt ihre Leser und ihre Buecher koennen suechtig machen. Empfehlung: Fuer " Der vierzehnte Stein" sollte man sich ein verregnetes Wochenende reservieren.

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