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REZENSION

Bilderbuch

Sven Nordquist: Das Geheimnis der Weihnachtswichtel, Verlag Heinrich Ellermann, Hamburg 2006, 12 Euro

Ein Wichtel ( Diminutiv von Wicht) ist ein kleines Phantasiegeschoepf, das vor allem in nordischen Sagen Gutes tut. Auch die Koelner hatten einst ihre fleissigen Heinzelmaennchen, die im Haushalt ueber Nacht Wunder vollbrachten. Doch die Neugier und die halsbrecherischen Erbsen haben sie vertrieben. In Schweden sind die Menschen da feinsinniger, koennte man meinen. In Sven Nordquists Weihnachtswichtelgeschichte knirscht der Schnee unter den Fuessen, die Fenster sind hell erleuchtet, die Menschen freuen sich auf das Weihnachtsessen und die Wichtelfamilie ist emsig mit ihren Vorbereitungen fuer den Heiligen Abend beschaeftigt. Der Wichtelvater

(Warum eigentlich nur er?) freut sich auf seine Schuessel mit Reisbrei, die die Menschen am Jahresende ihm immer hinstellen. Die Suessigkeit soll ein Dank fuer das gelungene Jahr sein. Der Wichtelvater kann den Menschen das Leben auf dem Hof zur Hoelle machen, wenn er diese Dankesbekundung und den Respekt, den er erwartet, nicht erhaelt. Wenn auch die Geschichte nicht gerade gestern spielt, sondern eher im 19. Jahrhundert, haben sich die Zeiten nicht geaendert. Heute wie damals glauben die Menschen nicht mehr an die Maerchen und an die Wichtel schon gar nicht.

Die umsichtige Wichtelfrau, die zum Glueck hellsehen kann, weiss, dass die Menschen dem Wichtelvater keine suess duftende mit einem dicken Butterklacks versehene Reissbreischale zukommen werden lassen. Um die maennliche Eitelkeit zu schonen und das Weihnachtsfest harmonisch ausklingen zu lassen, organisiert die geschickte und um Ausreden nicht verlegene Wichtelmutter hinter dem Ruecken des Wichteloberhaupts den heimlichen Diebstahl der Reisschale waehrend der Bescherung. Die uralten Wichtelmaenner, die mindestesten ueber 400 Jahre zaehlen, amuesieren sich ueber die seltsamen Einfaelle der Menschen, die nun auch noch einen Weihnachtsmann auftreten lassen.

Detailreich und witzig sind die Illustrationen des schwedischen Illustrators und Geschichtenerzaehlers Sven Nordquist. Seine Muckla tauchen in jedem Bild auf und bevoelkern die enge Wichtelstube, die unter all dem Krimskrams eigentlich zusammenbrechen muesste. Auch die ahnungslosen Menschen geben den Wichteln mit ihren roten Muetzen und verschmitzten Gesichtern ein Zuhause. Allerdings sind die Wichtel vorsichtiger, denn sollte ein Mensch einen Wichtel zu Gesicht bekommen, verliert dieser seine Kraefte. Aus verschiedenen Perspektiven kann der Betrachter nun die Wichtel als Zuschauer in der gemuetlichen Stube der schwedischen Familie beobachten.

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