REZENSION

Januar 2006
Januar 2006
REZENSION

Deutscher Spielfilm

"Die Wilden Huehner" nach dem Roman " Fuchsalarm" von Cornelia Funke / Produktion der Bavaria Filmverleih- und Produktions GmbH in Co-Produktion mit Lunaris Film, Odeon Film, Costantin Film und dem ZDF

Kinostart: 19.12. 2005

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Claudia Funke aeusserte in einem Interview, es mache ihr mehr Spass, auf einem Drachen zu reiten, als in einem Bauwagen zu sitzen. Und das ist natuerlich eine Anspielung auf die " Wilden Huehner "- Buecher, die ja reale, ungeschoente, aber dafuer doch abenteuerliche Alltagsgeschichten von Maedchen und Jungen erzaehlen. Viel lieber schreibt, die nun durch die Medien auch Erwachsenen ( lesende Kinder kannten sie schon sehr lang) bekannte Autorin, ueber Kobolde, Werwoelfe, Gespenster oder Buecher, in die Menschen hineingelesen werden koennen.

Die Huehner- und Pygmaeenbande um Sprotte und Fred verdanken ihr Dasein den zahlreichen Leserbriefen, die die Hamburger Autorin nach dem ersten Band 1993 erreichten. Nun folgten fuenf erfolgreiche Buecher, deren Handlungen sich um Schulprobleme, Arbeitslosigkeit, Liebe und Bandenstreitigkeiten drehen.

Claudia Funke, die ja selbst ein enthusiastischer Kinofreak ist, betonte, dass sie keiner Verfilmung ihrer " Wilden Huehner " -Idee zustimmen wuerde, wenn sie mit der Umsetzung nicht zufrieden waere. Ob sie den nun fertigen Film mag, der in der Regie von Vivian Naefe entstanden ist, bleibt dahingestellt. Auf jeden Fall sind die Figuren nicht perfekt oder aalglatt chic, denn das mag die erfolgreiche Autorin gar nicht.

Die Produzenten von PUENKTCHEN UND ANTON, BIBI BLOCKSBERG und DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER haben sich nun der Huehnergeschichten um Sprotte, Frieda, Melanie, Trude und Wilma auf der Leinwand angenommen. Die Wilden Huehner schlagen sich mit einem grossen Problem herum. Oma Slaettberg, die unerbittliche, will die alten Hennen schlachten. Das kann Sprotte nicht zulassen. Doch allein schaffen die Maedchen es nicht, die 15 Huehner unbemerkt aus dem Stall zu mausen. Die nervige Jungenbande ihrer Klasse, die Pygmaeen, auch wenn es Sprotte sehr gegen den Strich geht, muss sie unterstuetzen. Allerdings sollen die Jungs nicht herausbekommen, wo ihr neuer Treffpunkt ist. Schwierig, denn Fred und die anderen Jungen haben noch etwas gut bei den Maedchen.

Leider zieht sich die Handlung ueber fast zwei Stunden nur maessig spannend dahin. Man haette dem Film Tempo und auch mehr lebendige, wirklichkeitsnahe Szenen ueber die Lebensverhaeltnisse der Maedchen gewuenscht. Jede Figur hat ihre eigenen Besonderheiten und dass macht fuer den Leser den Reiz der Buecher aus, denn er konnte sich mit den unterschiedlichen Charakteren sehr genau identifizieren. Die Lebensumstaende der Maedchen werden vereinzelt nur angerissen. Wenig ueberzeugend, obwohl in der Unterschiedlichkeit gut getroffen, agieren auch die Hauptdarsteller, die Kinder. Sie wirken doch wenig natuerlich. Die Mimik steht im Vordergrund und nicht das Spiel. Da helfen auch nicht so versierte Schauspieler wie Veronica Ferres, Doris Schade als wunderbar schrullige Oma oder Axel Prahl als pruegelnder Vater.

Entstanden ist eher ein durchschnittlicher Fernsehfilm als ein wahres Kinoerlebnis.

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