WINTER 2006

REZENSION

WINTER 2006

REZENSION

Belletristik

Ab durch die Hecke, USA, Dreamworks Animation, Verleih UIP

Kinostart: 6. Juli 2006

Richie, der kleine pfiffige Waschbaer, ist anpassungsfaehig und wild auf Kartoffelchips. Die praktikablen Utensilien der Menschenwelt hat er sich laengst zu eigen gemacht. Gut ausgeruestet kann er an fast alles herankommen, was ihn interessiert. Nur die Kartoffelchips in dem Automaten wollen einfach nicht herausfallen. Richie schaut einfach mal in der Hoehle des Braunbaeren Vincent vorbei, der noch im Winterschlaf versunken ist. Seine Vorraete ziehen das verfressene Tier magisch an und wenn Richie nicht so gierig gewesen waere, koennte er ein friedliches Leben fuehren. Aber nein, er muss auch noch die Leckerei in Vincents Tatze, seine Lieblingssorte Chips, ergattern. Pech, Richie wird erwischt und muss nun, wenn ihm sein Leben lieb ist, bis Vollmond, innerhalb einer Woche, die Vorratsberge von Vincent wieder auffuellen. Mit der Lebensmittelliste ausgestattet begibt sich Richie in die Vorstadt, denn hier sind die Schraenke gefuellt. Auf einem schmalen Gruenstreifen trifft der pfiffige Waschbaer auch auf eine kleine Gruppe unerfahrener Tiere - Verne, die Schildkroete, und Anfuehrer der Clique, die Igelfamilie, Opposumvater und - tochter, das hektische Eichhoernchen und das freche Stinktier. Alle stehen voller Abscheu vor einer Hecke und koennen nicht fassen, was waehrend ihres Winterschlafs geschehen ist. Richie kommt gerade richtig, um die Tiere fuer seine Machenschaften einzuspannen und ihnen die Vorzuege und schmackhaften Seiten der Vorstadtsiedlung nahe zu bringen. Doch Vernes erster Ausflug durch die Hecke endet in einem Disaster. Als Richie dann aber eine Runde Cracker schmeisst, ist alle Vorsicht dahin. Schnell zieht er die kleine Familie, die immer zusammensteht, zum Aerger Vernes auf seine Seite. Auch wenn Vernes Schwanz gar nicht mehr aufhoert zu zittern, niemand laesst sich von ihm ueberreden auf die Nahrung im schmal gewordenen Waldstueck zurueckzugreifen.

Amuesant, schnell und vor allem witzig kommt der Plot daher, denn die Tiere begeistern sich fuer Dinge, die die Menschen ebenfalls lieben - egal ob sie ihnen bekommen oder nicht. Wie sie dann voller Tatendrang und Einfallsreichtum an das Fast-Food gelangen, ist mehr als komisch. Der gesellschaftskritische Aspekt klingt an und laesst kurz inne halten, um dann wieder in witzigen Dialogen unterzugehen. Richie lebt auf, er mag seine naiven Freunde und nutzt sie doch nur aus. Die Krise ist vorprogrammiert.

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